Lohnauftrag – Was versteht man darunter?

Der Begriff Lohn Auftrag einfach ist recht schnell erklärt. Man könnte es auch ein bisschen mit Outsourcing in einem Industriebetreib vergleichen. Dort gibt es hin und wieder auch einmal Arbeiten zu erledigen, für die zwar das nötige Arbeitsmaterial vorhanden ist, aber aus betrieblichen Gründen derzeit kein Mitarbeiter dafür freigestellt werden kann. Da diese Arbeiten aber erledigt werden müssen, gibt das Industrieunternehmen einen Lohnauftrag aus. Dies bedeutet, dass ein Dritter gegen ein entsprechendes Entgelt diese Arbeiten ausführt. Er bekommt also seinen Lohn dafür, dass er diesen Auftrag erledigt. Da in diesem Fall ein Kapazitätsengpass bei den eigenen Mitarbeitern besteht, können solche Lohnaufträge auch als kapazitive Lohnaufträge bezeichnet werden.

Darüber hinaus gibt es aber auch die Möglichkeit einen Lohnauftrag zu vergeben, bei dem der jeweilige Auftragnehmer über das nötige Werkzeug und die Technik verfügt. Diese nennt man dann technologische Lohnaufträge. Im Fachjargon ist ein Lohnauftrag auch als zwischenbetriebliche Form der Kooperation bekannt. Hierbei schließt das jeweilige Industrieunternehmen mit unterschiedlichen Auftragnehmern Kooperationsvertrag, von denen beide Seiten profitieren können.

Die Vorteile von Lohnaufträgen

Solch ein Lohnauftrag kann einige Vorteile bringen. Da wäre zunächst der Auftraggeber. Dieser hat mit dem Vergeben solche Aufträge den klaren Vorteil, dass er zu einem vertraglich vereinbarten Zeitpunkt mit der Fertigstellung der Arbeiten rechnen kann. Darüber hinaus hat er zudem die freie Wahl, an wen er diesen Lohnauftrag vergeben möchte. Hier spielen Faktoren wie Ausstattung, Maschinen, Werkzeuge oder auch qualifizierte Arbeitskräfte eine große Rolle bei der Entscheidung.

Hat der Auftraggeber auf dem weiten Feld des Arbeitsmarktes dass passende Unternehmen für die Lohnaufträge gefunden, hat dies natürlich auch für den Auftragnehmer positive Folgen. Dieser kann sich mit der Annahme von Lohnaufträgen und dem zur Verfügung stellen von Werkzeug, Material oder Arbeitskräften gut über Wasser halten, wenn die Auftragsbücher einmal nicht ganz so voll sind. Noch dazu kann er damit laufende Kosten decken, die z. B. bei einer Investition in neue Technik entstanden sind.

Die Besonderheiten eines Lohnauftrag einfach

Wie mit jeder anderen Dienstleistung gibt es natürlich auch beim Lohnauftrag einige Dinge zu beachten. Zunächst einmal geht bei einem Lohnauftrag die Fertigstellung der Arbeiten ganz auf den jeweiligen Auftragnehmer über. Um die einzelnen Punkte zwischen den beiden Partnern genau zu klären, ist dabei ein Vertrag notwendig, der alles detailliert ausführt. Neben der genauen Arbeitsbeschreibung müssen in diesem vertag für Lohnaufträge unbedingt auch alle Formalitäten rund um Bearbeitungs- und Lieferzeiten, alle Fristen für die Zahlung der Rechnung und natürlich auch über den Lohn selbst erfasst werden.

Darüber hinaus sollten beide Partner auch genau klären, was im Falle eines Falles zu tun ist, wenn das Material beschädigt wird oder verschwindet. Gleiches gilt auch, wer dafür haftet, wenn nach Fertigstellung Fehler auftreten. Hier sollte vertraglich geklärt werden, ob und wie lange Verbesserungen möglich sind. Zu guter Letzt sollte ebenso ein Punkt im Vertrag enthalten sein, der sich mit Verjährung und Schadenersatz beschäftigt.

Die Zahlung eines Lohnauftrages

Im Normalfall bekommt jeder Angestellte im Laufe seines Arbeitslebens für die geleistete Arbeit Lohnbescheinigungen. Bei den Lohnaufträgen läuft es ein wenig anders ab. Hier werden alle Zahlungsformalitäten vorab in einem Vertrag festgehalten. Allgemein ist es aber so, dass für solche Lohnaufträge keine Lohnbescheinigung ausgestellt werden, sondern formell richtige Rechnungen, die binnen einer vereinbarten Frist oder per sofort zu zahlen sind. Es kann auch möglich sein, dass für manche Lohnaufträge vorab eine Anzahlung geleistet wird und der Rest nach Fertigstellung erfolgt.